Integrale
Perspektiven Tabelle
Die im vorausgegangenen Kapitel vorgestellte 3-dimensionale Integrale Perspektiven Pyramide IPP des Bewusstseins lässt sich auch als 2-dimensionale Tabelle darstellen, wie im Kap. Entwicklungsstufen noch sehr allgemein abgebildet, um zusätzliche Informationen abzubilden.
Angewendet auf die Bewusstseins-Entwicklung nach Abgleich mit dem 12-dimensionalen Modell von B. Heim ergibt sich folgende einzige Tabelle (IPT):
Stufen & Quadranten:
Ausgehend vom obigen Kap. Holarchie Quadranten mit den dortigen 4 Quadranten mit jeweils 2 Dualitäten ergeben sich daraus jeweils die ersten 3 grobstofflichen Stufen (Dualität: X1 Ich gegenüber X2 Du sowie Dualität X1+X2 singular gegenüber X3 Ihr/Wir plural) der aufgezeigten Tabelle. Danach folgend als vierte Stufe die Zeit (Dualität: X4 Es/Sie als neutrale Sicht gegenüber den persönlichen Stufen X1-X3 Ich/Du/Ihr/Wir).
Diese Dualitäten wiederholen sich in den subtilen Informationsschichten (X5-X8). Die Stufen X5 und X6 beinhalten die steuernden feinstofflichen Informationen (Dualität: X5 Ich/Wir gegenüber X6 Du/Ihr), wärend die folgenden Stufen X7 und X8 den informativen feinstofflichen Programmebenen entsprechen (Dualität: X7 singular gegenüber X8 plural).
Schließlich sind die 4 geistigen Stufen (X9-X11) entsprechend dem Kap. Holon Dreieck zu verstehen (Dualität: X9 Ich gegenüber X10 Du sowie diese persönlichen Ansichten als Dualität gegenüber dem neutralen bewussten Betrachten X11. Mit der letzten Stufe X12 der Nondualität enden die damit insgesamt 12 Stufen.
Zustände:
Auf der horizontalen Achse sind die möglichen Zustände sowie die dazugehörigen Wahrnehmungsebenen des Menschen aufgezeigt. Die 4 Zustände lassen sich jeweils durch Beinhaltung bestimmter Wahrnehmungsarten (grobstofflich, feinstofflich, geistig) beschreiben, wobei insgesamt 9 Wahrnehmungsebenen bestimmbar sind. Diese sind grobstoffliche Beziehungsperspektiven (Ich, Du, Ihr/Wir), subtile Schutzschichten (instinktiv, emotional, mental), kausale Reaktionsmuster (übertrieben, blockiert, implodiert) , welche zusammen die alles verbindende nonduale Erfahrung bilden.
Jede Wahrnehmungsebene und jeder Zustand kann unabhängig von der Stufe erfahren werden. Aber nicht alle Aspekte der Erfahrungsstufen sind über Wahrnehmungsebenen oder Zustände direkt erlebbar und vor allem nicht konsequent bearbeitbar. Da diese sich auf die eigene persönliche Erfahrung beschränkt, klammert sie somit zumindest die 3.Person als objektive Betrachtung aus, weshalb entsprechende Stufenthemen wie Zeit (Stufe X4) und Schattenarbeit (Stufe X8) bei einer spontanen und rein subjektiven Betrachtung nicht erfassbar sind.
Unterhalb der aufsteigenden diagonalen Grenze für Zustände (blaue Linie) kann jede Wahrnehmungsebene unabhängig von der Stufe erfahren werden. Dagegen kann eine tiefere Erforschung d.h. eine höhere Erfahrungsstufe des jeweiligen Zustandes nur bei vertiefter und fokusierter Aufmerksamkeit auf diese Wahrnehmungsebene erlebt werden. Dem stehen dann allerdings innere Blockaden und Schattenthemen im Weg, die dies unterschiedlich stark für verschiedene Wahrnehmungsebenen zu verhindern suchen, was im Kap. Grundtraumatisierung näher erläutert wird. Allerdings wird mit jeder höheren Stufe meist die entsprechende Wahrnehmungsebene bewusster und auf jeden Fall vertieft integriert.
Linien:
Im Hinblick auf die obige Integrale Perspektiven Tabelle IPT bzw. die Integrale Perspektiven Pyramide IPP ist von einer Unschärfe zwischen der Betrachtung der horizontalen Wahrnehmungsebenen/Zustände und der vertikalen Stufen auszugehen. Beide geben einen jeweils teilweise zutreffenden Aspekt der bewussten Erfahrung wieder. Während die Stufen eine starre, voll integrierte Abfolge annehmen, aber in der Realität keine vollständige Integration jeder Stufe erfolgt, übersehen die Zustände Zeit und Schattenthemen. Gleiches gilt für die Betrachtung einer Wahrnehmungsebene gegenüber anderen Wahrnehmungsebenen sowie eine Zuordnung zu einer Stufe gegenüber einer anderen.
Somit wird durch die Vorstellung von Linien versucht, die starre Deutung der Stufen untereinander aufzuweichen, um die Unschärfe der Betrachtung abzubilden. Einerseits ist eine pure Stufenbetrachtung zu fix und allenfalls als statistische Verteilung zu verstehen, die tatsächlich eine Streuung um den Mittelwert aufweist. Die Tendenz im Menschen auf Ausgleich unterschiedlicher Stufenanteile auf eine einheitliche Stufe stehen die Schattenthematiken, vgl. Kap. Grundtraumatisierung, entgegen. Abweichende Linien können andererseits daraus erklärt werden, dass in der Hierarchie von Stufen mental über emotional über instinktiv über körperlich angeordnet ist und damit die kognitive Linie somit zwangsläufig vorangeht, wobei letzteres Ken Wilber erkannt hat.
Typen:
Wie im Kap. Schutzmechanismen erläutert, sind beim Menschen 3-dimensionale Schutzmechanismen ausgebildet, die durch die Typenlehre des Enneagramms optimal beschrieben werden. Hierbei handelt es sich um Beziehungsperspektiven (1. Person singular - Ich, 2. Person singular - Du, 2. Person plural - Ihr), um Schutzschichten (Instinktebene, Gefühlsebene, Gedankenebene) und um Reaktionsmuster (übertrieben, blockiert, implodiert). Diese entsprechen den Wahrnehmungsebenen und können damit den Stufen zugeordnet werden, was eine Zuordnung der Enneagrammtypen 3x3x3=27 innerhalb der Tabelle ermöglicht..
Zudem ist in der Tabelle die Spiegelsymmetrie zwischen Stufe X1-X6 und X7-X12 eingezeichnet, die den oberen geisten energielosen Bereich von dem unteren energetischen Bereich trennt. Dieser Stufenübergang von X6 (1. Stufenbereich) nach X7 (2. Stufenbereich) ist nach diverser Literatur [2], [3], [13] verzögert, was die traumatisch verdrängte Geburtserinnerung über die Auflösung der Symbiose des Embryo mit der Plazenta (Typübergänge, 2>5, 3>6, 4>7) erklären kann, vgl. Kap. Integrales Enneagramm. Der Stufenübergang von X8 (2. Stufenbereich) nach X9 (3. Stufenbereich) ist anscheinend wiederum erschwert, da hier der noch unbewusste Gebärmoment (Typübergang 9>1) mit einer Bewusstwerdung der Basistraumatisierung zu erfahren ist, vgl. Kap. Grundtraumatisierung.
Ganz allgemein sind Typenmodelle kollektive Vorstellungen, die der kollektiven Information auf Stufe 8 zugeordnet sind. Das Individuum übernimmt dabei aufgrund seiner noch vorhandenen Schattenanteile bestimmte Verhaltensweisen, die sich als Charakteristika zeigen, weshalb es jeweils einem Typ unterschiedlichster Typenlehren zugeordnet werden kann. Für das Individuum wirkt sich dies dann vor allem in den Stufen 7 bzw. darunter aus und kann entsprechend beobachtet werden.